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Herzstillstand

„OHCA, OHCA, OHCA!!“ hört man eine Krankenschwester durch den Emergencyroom rufen. Aufgeregt strömmt das Ärzteteam, die Medizinstudenten und die Krankenschwestern in die Notaufnahme und bereiten schon das EKG, den Sauerstoff und die Medikamente vor. Die Situation ist leicht angespannt.

OHCA

OHCA ist die kurzform für Out of Hospital Cardiac Arrest. Es wurde also ein Patient mit einem Herzstillstand angekündigt. Den plötzlichen Herztod überlebt in Österreich nur etwa jeder Zehnte. Die zwei wichtigsten Maßnahme die jeder von uns durchführen kann sind:

  • Die rasche Alamierung des Rettungsdienstes

  • Die Herzdruckmassage

Allerdings vergehen (in Wien) zwischen dem Anruf bei der Rettung und der Ankunft der Rettung durchschnittlich 11 Minuten! Deswegen ist es um so wichtiger, dass auch Laien (als jeder der keine Ahnung von Medizin hat) trotzdem sofort mit der Herzdruckmassage beginnen. So kann die Überlebenswahrscheinlichkeit extrem gesteigert werden!!!

Daher für alle meine Leser:

BEI ATEMKREISLAUFSTILLSTAND IMMER SOFORT DIE RETTUNG RUFEN UND MIT DER HERZDRUCKMASSAGE BEGINNEN!!!

Advanced Life Support

Mittlerweile war der Patient im Krankenhaus angekommen. Sofort wurde von den Clerks und Interns mit der Herzdruckmassage begonnen. Dabei wird 100 Mal pro Minute der Brustkorb (zwischen den Nippeln) etwa 5 bis 6 cm tief eingedrückt und auch wieder vollkommen entlastet. (Das ist die Herzdruckmassage, die ihr euch auch zutrauen solltet, alles weitere hier beschriebene gehört dann zum Advanced Life Support)

Nun passieren mehrere Dinge gleichzeitg:

Der Patient wird von einem der Residents intubiert. Das bedeutet, er bekommt einen Schlauch in die Trachea (Luftröhre) gelgegt und kann dann während der Herzdruckmassage vom Team bearbeitet werden. So können die Lungen mit Sauerstoff versorgt werden, was wiederum dazu führt, dass auch im Blut mehr Sauerstoff ankommt und das Gehirn nicht so schnell mit einem Sauerstoffmangel zu kämpfen hat.

Gleichzeitig legen die Krankenschwestern einen Zugang, damit Medikamente leichter verabreicht werden können. Dabei nehmen sie gleichzeitig Blut ab um Mögliche Ursachen für den Herzstillstand herausfinden zu können.

Der Notarzt evaluiert in der Zwischenzeit mittels EKG die Schockbarkeit des Patienten. Es handelte sich um ein Ventrikuläres Flimmern. Deshalb wurde ein Schock gegeben. Anschließend wir für 2 Minuten mit der Herzdruckmassage fortgefahren und anschließend die Situation wieder reevaluiert. Außerdem werden schon die Medikamente Adrenalin und Amiodarin vorbereitet, die beim schockbaren Herzstillstand gegeben werden können.

ECMO

Doch auch nach einer drei-viertel Stunde hatte sich der Zustand noch nicht wirklich verbessert. Aufgrund der Werte des Patienten (und weil noch kein Familienmitglied erreicht werden konnte) beschloss der Notarzt den Patienten an die ECMO anzuhängen.

ECMO steht für extrakorporale Membranoxygenierung. Es handelt sich hierbei um eine Maschine, die die vollständige Atemfunktion des Patient ersetzt, in dem sie das Blut des Patienten künstlich mit Sauerstoff anreichert und anschließend wieder in seinen Körper zurück pumpt.

Herzkatheter

Als nächstes wurde der Patient zum Herzkatheter überwiesen. Mithilfe des Herzkatheters kann eine Koronarangiographie durchgeführt werden und somit beurteilt werden ob ein Verschluss oder eine Verengung der Herzkranzgefäße vorliegt.

Hierfür wird ein kleiner Draht von den Beinaterien (Oder auch den Armaterien) bis zum Herz vorgeschoben und dann in die Herzkranzgefäße eingeführt. Dort wird dann ein Röntgenkontrastmittel eingespritzt, wodurch die Herzkranzgefäße sichtbar werden.

Bei unserem Patienten war zeigte sich, das der Ramus interventricularis der linken Koronaraterie komplett verschlossen war. Daher wurde versucht mithilfe der Ballondillation das Gefäß wieder aufzuweiten. Dazu wird ein kleiner Luftballon den Draht bis an die Stelle des Verschlusses vorgeschoben und dort dann aufgeblasen, um die Gefäße zu erweitern.

Vergeblich versuchten die Ärzte über eine Stunde lang die linke Koronaraterie wieder zu öffnen. Alle Versuche waren jedoch vergeblich. Nun muss die Familie entscheiden, ob die ECMO weiter fortgeführt werden sollte (Sie müssten dann jedoch in Zukunft die Kosten übernehmen) oder nicht.

Keine leichte Entscheidung...

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