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Der Süden von Taiwan - Teil 2

Ni Hao, Das erste Ziel unserer Reise war Kenting, das südlichste Bundesland von Taichung. Ich konnte mich so glücklich schätzen, dass Tings Eltern so wahnsinnig freundlich waren und uns auf unserem Trip begleiteten. Ohne Auto wäre dieser Trip nämlich unmöglich gewesen. Die öffenltichen Busse fahren nämlich nur sehr selten und herauszufinden, welchen Bus man wann und wo erwischen muss ist vermutlich alles andere als leicht. Vorallem wenn man kein Wort chinesisch spricht. Unser erster halt war der Checheng Fuan Tempel. Dieser Tempel ist dem Gott Tu Di Gong gewidmet. Laut Angaben meiner chinesischen Mitreisenden ist er der Gott des Meeres und des Geldes.

​Schon aus weiter ferne lässt sich leicht nachvollziehen, dass es sich hier um den größten Tempel in Taiwan handelt. Die bunten Dächer sind schon aus weiter Ferne sichtbar und während ich auf das Meer an Stiegen blicke, welches ich bezwingen muss um in den Tempel zu gelangen, bin ich mir nicht mehr ganz sicher ob das nicht vielleicht doch der nette Wohnsitz einer superreichen taiwanesischen Familie ist (Wie die tradionellen Taiwanesischen Häuser aussehen, habe ich erst später erfahren).

Den Tempel betritt man immer durch den linken Eingang und verlässt ihn am Ende durch den rechten Eingang. Kaum habe ich einen Fuß über die Eingangstüre gesetzt und schlägt mir der intensive Geruch von Räucherstäbchen ins Gesicht. Und es ist so angenehm kühl hier drinnen! Wir haben Glück. Gerade ist ein "Priester" anwesend. Oberkörperfrei steht er vor dem großen Tisch in der Mitte des Raumes schlägt mit einer Hand wild auf den Tisch und murmelt wirre Wörter vor sich hin. Er spricht die Sprache der Götter. Weil aber niemand die Sprache der Götter versteht, hilft eine Übersetzerin aus. Sie steht neben ihm. Für wenn Sie allerdings übersetzt ist mir nicht ganz klar. Denn niemand hört ihr zu. Die Anwesenden sind mehr damit beschäftigt Videos zu machen. Keine 5 Minuten später ist das Spektakel vorbei. Der Priester zieht sich sein T-Shirt wieder an und verschwindet ganz entspannt in einer Seitentüre.

Noch kurz zu den den Traditionen die hier praktiziert werden: Die gelben Papierstapel können im Tempel erworben und anschließend in einem kleinen Ofen verbrannt werden. Wie ich schon erwähnt habe, kann man somit den bereits Verstorbenen Geld zukommen lassen.

Ist einmal kein Priester zuhand, der die Götter befragen kann, gibt es zwei rote Schalen, die Abhilfe schaffen können. Man nimmt beide in die Hand, stellt seine Frage und wirft die Schalen auf den Boden. Zeigen di gleichen Seiten nach oben oder die gleichen Seiten nach unten so ist die Antwort "Nein". Zeigt hingegen eine Schale nach oben und die andere nach unten lautet die Antwort "Ja". Kann man diesem Orakel trauen? - Die Antwort die ich erhalten habe war "Ja"

Danach ging es wieder zurück ins Auto, wo uns schon die herrliche Klimaanlage erwartete. Ja ich erwähne das so oft, weil ohne Klimaanlage kann man hier wirklich nicht überleben! Auf jedenfall fuhren wir weiter Richtung Süden bis wir plötzlich auf einem kleinen Maibaum mitten im Nirgendwo haltmachten. Als ich aus dem Auto ausstieg erwartete mich folgender Anblick.

Leider waren wir für die richtige Aktion ein paar Tage zu spät, aber das Event das hier stattgefunden hat war das "Hengchun Quiang Gu". Eine Tradition die mich etwas an das Maibaumkraxeln in Österreich erinnert hat. Kurz gesagt jeder der Stöcke ist mit einer dicken Schicht Öl eingeschmiert... Ich konnte natürlich nicht widerstehen und musst einen der Baumstämme anfassen - keine gute Idee! Am Tag des Events versammeln sich dann verschiedene Teams und versuchen in Teamarbeit möglichst schnell die Spitze der Platform zu erreichen. Das Siegerteam erhält dann ein Preisgeld! Mehr Hintergrundinformation findest du hier. Und ein Video von einem Wettbewerb aus 2012 gibt es hier. Am Nachmittag fuhren wir dann ganz in den Süden wo wir einen kurzen Nachmittagssurf einlegten. Die wenigen Wellen die in die Bucht hineinrollten waren perfekt und weil kaum andere Surfer im Wasser waren, hatte man Sie ganz für sich alleine. Aber der Tag war noch nicht vorbei. Nach einem wunderschönen Bad bei Sonnenuntergang in einer Flußmündung. (Die Fotos bekomme ich hoffentlich noch) ging es wieder ein Stück Richtung Norden nach Kenting wo wir direkt neben dem Night Market an der Kenting Road übernachteten. Hier erwartete mich eine kleine Überrschung. Chinesischer Barbeque. Das besondere dabei ist, dass sie normalerweise nur einmal im Jahr grillen. Und zwar am Tag des Mond Festes. Aber weil sie meinten es wäre so eine Freude, dass ich mit ihnenn mitgekommen sei machten wir eine Außnahme. Das Grillen hier war komplett anders als ich es Österreich gewohnt bin. Fast kein Fleisch, dafür aber Berge an Fisch und Gemüse. Frische Scampi vom Grill, Bambussprossen und Pilze - Jede Menge Pilze. Gegessen wird das Ganze mit Sojasauce und Pfeffer. Getrunken wird dazu Eis Tee (allerdings nicht vergleichbar mit unserem europäischen Eistee) oder Bubble Tea. Die Krönung des Tages war dann noch ein mitternächtlicher Besuch in 出火 (Chu Huo). Hierbei handelt es sich um kleine brennende Gasquellen in der Mitte eines riesigen Nationalparks. Durch kleine Risse im Boden kann Gas aus der Tiefe aufsteigen und sich von selber entzünden. Überall sieht man kleine Flammen die wie aus dem Nichts über den Boden wandern. Ein wirklich beeindruckendes Naturphänomen. Und falls du zwischen den Flammen vereinzelt Popkorn liegen siehst nicht wundern, die Taiwanesen kommen hier am Abend her, machen sich Popkorn und betrachten die Sterne!

Wahnsinn! So viel gibt es hier zu Erleben. Und das war erst der erste Tag unserer Reise! Auf Bald, Konstantin

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