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Der Süden von Taiwan - Teil 4

Ni Hao! Sonnenaufgang in Taitung

Auch heute wurde wieder nichts aus dem Ausschlafen. Grund dafür? Der Sonnenuntergang hier in Taitung gehört angeblich zu den schönsten der Welt. Das wollten wir natürlich nicht verpassen. Also machten wir uns schon um 5:30 auf den weg zum Strand. Dieser war jedoch gar nicht so leicht zu erreichen, da gigantische Betonwürfel den Weg versperrten. ​​

Doch Sport am Morgen vertreibt ja bekanntlich Kummer und Sorgen. Und nach einer kurzen Klettereinheit erreichten wir den menschenleeren Strand. Der Anblick war wirklich einmalig

Was für ein herrlicher Start in den Tag! Das Aufstehen hatte sich definitiv gelohnt! Die Atmosphäre lässt sich leider nur schwer in Worten oder Bildern beschreiben. Am besten einfach einmal selbst vorbeikommen und den Moment genießen!

金針花 (The Golden Needle Flower) Unser nächstes Ziel lag ca. eine Stunde mit dem Auto entfernt in den Bergen. Und wenn ich versuchen würde ihn jemals wiederzufinden würde ich wahrscheinlich komplett versagen. Es mangelt hier zwar nicht an Schildern, aber bis man hier herausfindet, wo man eigentlich hinmuss, wird man vermutlich sehr alt.

Was uns überhaupt in die spärlich besiedelten Berge getrieben hat? Eine Attraktion, die es nur einmal im Jahr zu Beginn des Herbstes zu sehen gibt. Ich hatte Glück, genau zur richtigen Zeit hier zu sein. Auch der Taifun der für kommende Woche angesagt war, hatte noch nicht die Möglichkeit dieses einmalige Naturschauspiel zu zerstören. Einmal im Jahr blühen hier in den Bergen nämlich die "Jin Zhen Hua" - oder auch "golden needle flowers".

Und natürlich haben die Taiwanesen auch eine Möglichkeit gefunden diese Pflanze in ein Gericht zu verwandeln. So langsam glaube ich, es gibt hier wirklich nichts, was nicht gegessen wird. Die Pflanzen kann man in den kleinen Ständen am Straßenrand getrocknet kaufen um sich dann zu Hause ein Gericht damit zu Zaubern.

Für alle gastronomisch nicht so begabt sind, bietet es sich an sich die Blüten auch gleich vor Ort zubereiten zu lassen. Frittiert schmecken die Blüten hauptsächlich nach Fastfood und man schmeckt den eigentlichen Geschmackt kaum heraus.

Viel besser finde ich im vergleich die Suppe, die aus den Blüten gekocht wird. Hier kommt der eigentliche Geschmack der Blüte viel mehr zur Geltung.

Gott sei Dank gibt es mehr Blüten, als die emsigen Arbeiter, die wie Bienen von Blüte zu Blüte spazieren, abrupfen können, so können auch Touristen wie ich noch die in wunderschön gelb gehüllten Berge bestaunen!

Living like the rich Auf unserem Weg zurück nach Pingtung machten wir noch einen kurzen Abstecher zu einem Haus, das im klassisch taiwanesischen Stil errichtet worden war.

Schon aus weiter Ferne kann man am Eingangstor erkennen, das hier jemand besonderes wohnt. Die schwalbenschwanzförmigen Spitzen, die auf beiden Seiten des Eingangstores emporragen, verraten, dass hier jemand aus der Politik, von Adel oder mit besonderem Ansehen wohnt.

Die Tür ist bunt bemalt und trägt verschiedene Sprüche und Wünsche auf chinesisch. Obwohl ich mir nicht alle übersetzten lies, meinte Ting, dass Sie dem Haus und dessen Bewohner Glück bringen sollen und sie daran erinnern gutes zu tun - oder so ähnlich :-)

Durchschreitet man das Eingangstor und geht man immer gerade aus trifft man auf das zentrale Gebäude (dieses hatte eindeutig schon bessere Tage gesehen). Dieser Teil ist den Götter und den Verstorbenen gewidmet. In der Mitte findet sich ein Tisch, davor stehen Statuen, wie man sie auch in den Tempeln sieht und es riecht nach Rauch.

Die Gebäude links und rechts davon sind die Wohngebäude für die Familienmitglieder. Je mehr Familienmitglieder die Familie hatte, um so größer wurde um diesen zentralen Platz herumgebaut. (Siehe auch meinen Blogeintrag zum WuFeng Lin Gebäude)

Schweinzstelze auf Taiwanesisch Um diesen erlebnisreichen Wochenende noch die Krone aufzusetzten, wollte mirTing und seine Familie noch eine kulinarische Spezialität aus Pingtung auftischen. Dazu ging es in ein kleines unscheinbares Restaurant neben der Straße. In riesigen Schüsseln vor dem Restaurant stappelten sich diese undefinierbaren Fleischberge.

Erst beim näheren hinsehen (und einer Erklärung) konnte ich ganz klar sehen, dass es sich hier um Schweinehaxen handelt! Besonders wichtig ist hierbei anscheinend, dass der gesamte Fuß noch vorhanden ist und man die Mittelfußknochen sehen kann.

Diese Köstlichkeit wurde zusammen mit Tofu serviert.

Was aussieht wie eine Schweinstelze, könnte jedoch unterschiedlicher nicht sein. Im Unterschied zu der gewohnt knusprigen Kruste, erwartet einen hier eine komplett weiche und saftige Haut und sehr Dicke Fettschicht. Zu beginn etwas ungewohnt, aber das Fleisch unglaublich saftig und schmeckt wirklich intensiv - im positiven Sinne!

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