Ni Hao!
Die 10 Stunden Flug von Amsterdam nach Taipei waren anstrengender als erwartet. Ein gemütlicher Mittelplatz, mitgerade genug Platz um auf den Fernseher vor sich glotzen zu können, der Geruch von Schweißfüße und unerbittlich kreischende Baby, das der Atmosphäre noch das gewisse etwas gibt.
Aber war alles nur halb so wild, dafür freut man sich um so mehr, wenn man endlich aus dem Flugzeug wieder ausgestiegen ist. Visum benötigte ich als Österreicher bei einem Aufenthalt von weniger als 90 Tagen keines, auch das Gepäck war sofort da und Gott sei Dank muss ich auch nicht gleich die ganzen chinesischen Zeichen entschlüsseln, da alle Touristen Informationen super Englisch sprechen.
Eine besonders wohltuende Erfahrung ist der kurzen Abstecher zum Bankomaten, nachdem man sich auch gleich wie Dagobert Duck fühlt. Ein Euro entspricht etwa 35 taiwanesischen Dollar. Wer also 27.872 Euro am Konto hat kann sich hier in Taiwan schon als Millionär bezeichnen 😬.
Die Temperatur ist angenehm, aber die Luft erdrückend schwül. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit hat man das Gefühl, als wäre man ununterbrochen in einer Sauna. Also nichts wie hinein in den auf arktische Temperaturen hinutergekühlten highspeed Zug, der mich von Taipeh nach Taichung bringt. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 Km/h rasen wir vorbei an der Vorstadt von Taipei.
Wie gigantische Bausteinklötze türmen sich die Wohnblöcke in den Himmel. Der Zug verschwindet kurz in einem Tunnel. Plötzlich erlebt man einen kompletten Szenenwechsel. Üppig grünen Hügel mit dichten Wälder. Nur ab und zu sieht man eine kleine "Hütte" die so aussieht als würde sie beim nächsten Windhauch wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Wieder ein Tunnel. Wieder einkomplett neues Bild. Lauter kleine Einfamilienhäuser, die so aussehen als wären sie seit 100 Jahren nicht neu gestrichen worden. Auf dem Hügel daneben eine riesige Industrie Zone!
Keine 40 Minuten später komme ich in Taichung am Bahnhof, wo ich von Chia-hao einem Medizinstudenten freundlichst empfangen werde. Gemeinsam mit Albert (dem "Manager" des Exchange Programmes) fahren wir in das Dormitory. Mehr über meine Unterkunft gibt es, dann in einem der nächsten Einträge - also nicht vergessen den Blog zu abonnieren!
Nach dem ich mich umgezogen habe, gehen wir dann noch Abendessen. Auf der Speisekarte kann ich kein einziges Gericht identifizieren, also lasse ich die anderen für mich bestellen. Prompt werden Nudeln mit Rindermagen, Sehnen und Gemüse bestellt. Ich bin mir sicher, dass wird bei weitem nicht das verrückteste sein, was ich hier vorgesetzt bekommen werde. Die Sehnen haben mich nicht unbedingt vom Hocker gehaut, aber der Rindermagen war eigentlich erstaunlich gut.
Wie ich es danach geschafft habe, mir bereits eine taiwanesische Handynummer anzumelden, warum mein Handy hier bald trotzdem nicht mehr funktionieren wird und wie meine Unterkunft aussieht, erfährst du dann ein ander mal!
Passt auf euch auf!